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Energieeffiziente Sanierung

Altes Haus wird klimaneutral
Wir zeigen im folgenden Film Schritt für Schritt auf der Baustelle, mit welchen Maßnahmen wir die Sanierung eines Hauses aus 1966 zum Effizienzhaus 55 mit Passivhaus-Komponenten umgesetzt haben. Wir stellen auch die Fördermöglichkeiten vor und wie diese eingesetzt wurden. Der Bauherr erläutert seine Motivation und Wünsche, die ihn zu diesem Projekt bewegt haben.

Das folgende Zweifamilienhaus in Darmstadt hat den ⇗ ersten Preis des Hessischen Wettbewerbs für energieeffiziente Modernisierung und den ⇗ Ersten Klimapreis für nachhaltiges Bauen in Darmstadt erhalten. Die Modernisierung wurde vom Land Hessen durch das Förderprogramm "Passivhaus im Bestand" gefördert.



Steht eine Sanierung an? Wenn schon, denn schon!
Bei jedem Gebäude müssen irgendwann Fenster, Fassade, Dach oder Heizung saniert werden. Es lohnt sich dabei immer zu prüfen, ob gleichzeitig die Energieeffizienz verbessert werden kann. Oft reichen überschaubare Mehraufwendungen, die zu deutlichen Energie- und Kosteneinsparungen führen.
Die Bauteile der thermischen Gebäudehülle sind besonders langlebig. Die nächste Gelegenheit zu einer kostengünstigen Effizienzverbesserung kommt daher vielleicht erst in mehreren Jahrzehnten. Daher ist die Nutzung des Kopplungsprinzips sehr wichtig: wenn schon ohnehin Maßnahmen anstehen, dann sollte die Energieeffizienz des betroffenen Bauteils deutlich verbessert werden.

Sicherheit vor steigenden Energiepreisen
Niemand kann voraussagen, wie hoch die Energiepreise vor allem der fossilen Brennstoffe künftig werden. Man kann aber mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass sie mehr oder weniger schnell steigen werden. Ab 2026 soll der CO2-Handel auch auf die Sektoren Gebäude und Verkehr ausgeweitet werden, der Preis muss daher zwangsläufig steigen. Die Auswirkung der CO2-Abgaben auf die Energiepreise ist nicht leicht durchschaubar und deren Höhe wird letztendlich durch die Vorgaben aus der europäischen Politik bestimmt: bis 2045 soll die gesamte Europäische Union klimaneutral wirtschaften. Damit ist die Absenkung der erlaubten CO2-Emmissionen erforderlich. Je niedriger das CO2-Budget, um so höher dürfte der CO2-Preis steigen. Je schneller die Wirtschaft ihre Emissionen reduziert, um so weniger steigt der CO2-Preis. Er wird letztendlich durch Angebot und Nachfrage der Emissionszertifikate bestimmt, die an der Börse gehandelt werden. 200-300 Euro/Tonne CO2: wie hoch der Preis letztendlich steigen wird, können selbst Energieexperten nicht mit Sicherheit voraussagen. Aber eins wird sicher: Öl, Gas, Keronsin, Benzin und Diesel werden sehr viel teurer als heute. Es gilt ebenfalls als sicher, dass die günstigste Energieform die erneuerbaren Energien sind. Je größer ihr Anteil an der Energieversorgung und im Strom-Mix, um so günstiger wird der Strompreis und um so günstiger ist die Versorgung des eigenen Hauses mit ihnen.

Je höher die Energiepreise steigen, desto mehr werden sich Maßnahmen für eine bessere Energieeffizienz lohnen. Sobald ein Gebäude durch Erneuerbare beheizt wird, sinkt die Abhängigkeit von den steigenden Kosten rapide.

Nachhaltige Zukunft gefordert und gefördert
Mit der Bekenntnis der europäischen Staaten zur Energiewende wurden auch in Deutschland die Weichen zu mehr Nachhaltigkeit gelegt: die erneuerbare Energien sollen ausgebaut und die Nutzung von Energiequellen deutlich effizienter werden. Langfristig soll die Energieversorgung klimaneutral erfolgen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden hohe Investitionen nötig, die bereits heute durch Förderprogramme unterstützt wird. Es gibt zahlreiche, besonders attraktive Fördermöglichkeiten, die jedem Bauherren erleichtern, ihre Investitionen auf dieser Grundlage vorzunehmen. Die Anforderungen sind umfangreich, anspruchsvoll, aber in jeder gut geplanten Sanierung gut umsetzbar.

So lange bei einem Gebäude der Verbrauch hoch ist, kann ein Umstieg auf die Erneuerbare wenn überhaupt, nur sehr aufwendig erfolgen. Diese stehen nur in begrenzter Menge zur Verfügung. Erst die nachhaltige Senkung des Energiebedarfs führt zu einer Möglichkeit einer nennenswerten und nachhaltigen Deckung mit erneuerbaren Energien. Sinkt nach einer Sanierungsmaßnahme der Bedarf, kann die Versorgung mit erneuerbarer Energie sogar sehr gut und kosteneffizient erfolgen.

Behaglichkeit und Objektwert steigen; Mehr Wohnkomfort nach der Sanierung
Die Maßnahmen an der Gebäudehülle, die den Energiebedarf senken, führen gleichzeitig zu einer spürbaren Verbesserung der Behaglichkeit der Räume: wärmeren Bauteiloberflächen, verbesserter Luftdichtheit. Zugfreie, trockene und schimmelfreie Räume erhöhen Wohnkomfort und Objektwert. Voraussetzung dabei ist, dass das Lüftungskonzept nach der Sanierung nicht vernachlässigt wird. Wenn die alten Fenster mit undichten Fugen ausgetauscht wurden, muss auf einmal deutlich mehr gelüftet werden. Sonst kann die feuchte Luft nicht mehr ausreichend ausgetauscht werden. Wenn gleichzeitig ungedämmte, kalte Oberflächen vorhanden sind, kann es zum Tauwasserausfall und zum Schimmelwachstum kommen. Eine gute geplante und ausgeführte energetische Sanierung bringt nicht nur eine deutlich bessere Behaglichkeit, sondern steigert auch den Widerverkaufswert Ihrer Immobilie.

Qualifizierte Beratung hilft
Egal welche Maßnahmen Sie planen: es lohnt sich, die Beratung eines Experten in Anspruch zu nehmen, der die Gesamtheit der Wechselwirkungen aus Bauphysik und Gebäudetechnik im Blick hat. Er oder sie hilft Ihnen, die optimalen Maßnahmen zu finden, eventuell einen Sanierungsfahrplan für die nächsten Jahre zu erarbeiten, Synergien und Förderungen zu nutzen - Geld und Zeit zu sparen.

Fördergelder nicht verschenken!
Auch der Staat unterstützt die sanierungswilligen Bauherren bei ihrem Vorhaben: es können zinsgünstige Darlehen mit Tilgungszuschüssen oder auch einmalige Förderzahlungen in Anspruch genommen werden, für Eigennutzer können bestimmte Maßnahmen auch steuerlich abgesetzt werden. Weitere Informationen finden Sie dazu unter ⇗ www.kfw.de und ⇗ www.bafa.de, oder bei Landesförderstellen, die die Bundesfördermittel teilweise aufstocken und noch günstigere Konditionen bieten.

Wer z. B. in Hessen in energieeffiziente Mietwohnungen - Neubau oder Sanierung - investieren möchte, kann vom Land besonders zinsgünstige Mittel in Anspruch nehmen, die sogar die Bundesförderungen überbieten. Mehr Informationen finden Sie ⇗ hier.

Wenn Sie unsere Planungs- oder Baubegleitungsleistungen bei Sanierungsvorhaben in Anspruch nehmen, sind sogar unsere Honorare mit 50% zuschussfähig, wenn Sie die Maßnahmen umsetzen.


Wärmepumpen und Fotovoltaik
Für ein energetisch saniertes Gebäude ist die klimaneutrale Heizung ein weiterer konsequenter Schritt. Wenn ein Heizungstausch in einem Altbau ansteht, führt an der Wärmepumpe, zumindest bei kleineren Wohnbauten, kein Weg vorbei. Es ist aber nicht richtig, dass für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe unbedingt eine Flächenheizung und eine energetisch sanierte Gebäudehülle benötigt wird. Richtig ist, dass die größten Mängel der Hüllfläche, wie besonders schlechte Dämmung oder große Undichtheiten schon behoben werden sollten. Dafür genügen aber auch schon ausgewählte Maßnahmen, die oft ohnehin durchgeführt wurden und geplant werden. Dazu zählen alte, undichte Fenster älter als 1995, ungedämmte Dachböden und Kellerdecken. Sind diese Maßnahmen durchgeführt, steht dem Einsatz einer Wärmepumpe nichts im Weg. Alte Heizkörper sind oft überdimensioniert, die es zulassen, die Vorlauftemperatur im System zu senken und für den Wärmepumpenbetrieb zu optimieren. So können die Heizkörper oft erhalten bleiben oder es werden ggf. einzelne Heizkörper ausgetauscht. Die Erfahrungen beim Betrieb von Wärmepumpen in teilsanierten Altbauten sind so positiv, dass sie gut empfohlen werden können. Besonders in Kombination mit Fotovoltaikanlagen und der Sektorkopplung von Komfortstrom, Heizung und Mobilität sind sie der Weg in die klimaneutrale Zukunft.

Steht auch in Ihrem Haus ein Heizungstausch an? Wir zeigen Ihnen den Weg zu Ihrer persönlichen Energiewende in die fossilfreie Zukunft! Dieser ist oft kürzer und günstiger als vermutet.


Effizienzhaus Denkmal
Oft besteht das Vorurteil, dass ein Baudenkmal nicht energetisch saniert werden und demzufolge auch nicht mit erneuerbarer Energie versorgt werden kann. Das stimmt so nicht, es gibt zahlreiche Maßnahmen, die auch in einem Denkmal sehr gut durchgeführt werden können. Diese führen zu erheblichen Einsparungen i. H. von 70-80%, selbst wenn die Fassaden nicht verändert werden. Bei entsprechend guter und mit den Denkmalbehörden abgestimmter Planung kann selbst ein mehrere Hundert Jahre altes Gebäude zum Effizienzhaus Denkmal werden, dessen Beheizung mit einer Wärmepumpe effizient möglich ist. Auf die Dächer können meist keine Fotovoltaikanlagen installiert werden, aber auf Nebengebäuden oder Freiflächen dagegen schon. So kann auch ein Denkmal vollständig erneuerbar beheizt und die Versorgung mit Eigenstrom gedeckt werden. Alles ist eine Frage der Planung und der Verhandlung. Trauen Sie sich nachzufragen: es gibt viel mehr Wege und Möglichkeiten, als vermutet!

Wir haben selbst ein altes Bauernhaus aus dem Jahr 1900 erworben, saniert und vermietet im Eigenbestand. Mehr Informationen zu diesem Projekt finden Sie hier .

Fördergelder nicht verschenken!

Wenn Sie unsere Planungs- oder Baubegleitungsleistungen bei Sanierungsvorhaben in Anspruch nehmen, sind sogar unsere Honorare mit 50% bis maximal 5.000 € pro Antragsteller und Bauvorhaben zuschussfähig. Über die aktuellen Förderprogrammen können Sie sich bei uns informieren. Wir beraten Sie gerne.